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Unser Konzept

Einleitung Konzept angelehnt an die Haltung von Pikler.

Wer oder was ist Pikler?

Emmi Pikler *1902  †1984 war eine ungarische Kinderärztin, die im 20. Jahrhundert einen neuen Weg in der Kleinkindpädagogik schuf.

Sie vertrat die Ansicht, die Persönlichkeit eines Kindes könne sich dann am besten entfalten, wenn es sich möglichst selbstständig entwickeln darf. Aufgabe der Erwachsenen sei es, dem Kind Geborgenheit in sicheren, stabilen Beziehungen zu vermitteln und seine Umgebung so zu gestalten, dass das Kleinkind entsprechend seinem individuellen Entwicklungsstand selbstständig aktiv werden könne. Daher umfassen die vier Prinzipien der Pikler-Pädagogik:

  • Respekt vor der Eigeninitiative des Kindes und die Unterstützung seiner selbstständigen Tätigkeit,
  • Unterstützung einer stabilen persönlichen Beziehung des Kindes zu relativ wenigen, aber vertrauten Bezugspersonen,
  • Bestreben, dass sich jedes Kind angenommen und anerkannt fühlt,
  • Förderung des optimalen körperlichen Wohlbefindens und der Gesundheit des Kindes.

Um das zu erreichen, sind nach der Pikler-Pädagogik insbesondere drei Aspekte wichtig:

  • Pflege, die als behutsame körperliche Versorgung und als Kommunikation mit dem Kind geschieht und immer darauf achtet, dass das Kind nach eigenem Wunsch beteiligt wird,
  • Bewegungsentwicklung, die das Kind aus eigenem Antrieb und nach eigenem Rhythmus macht, ohne die lenkenden und beschleunigenden Eingriffe des Erwachsenen,
  • Spiel, das frei und ungestört in einer geschützten, altersgemäß ausgestatteten Umgebung stattfindet.

Wir legen viel Wert auf die Selbständigkeit der Kinder. Um diese zu fördern, lehnen wir uns an die Haltung von Pikler an und unterstützen damit die Kinder.

Die vorgenannten Aufzählungen sind aus dem Buch „Miteinander“ von Thardos über Emmi Pikler entnommen.


Tagesablauf

Ein fester, strukturierter Tagesablauf ist wichtig, um den Kindern eine Sicherheit und Zuverlässigkeit zu vermitteln. Die Kinder erlernen dadurch zunehmend Selbstvertrauen.

  • Die Großtagespflege Hopp la Hopp öffnet ab 7:30 Uhr und die Kinder können bis spätestens 8.45 Uhr gebracht werden.
  • Ab 8.45 Uhr beginnen wir mit dem Frühstück.
  • Nach dem Frühstück findet der Morgenkreis statt.
  • Nach dem Morgenkreis ist Zeit zum: wickeln und freiem Spiel innen oder außen, von uns angeleiteten Spielen, Singen, Tanzen, Basteln und Malen mit verschiedenen Materialien.
  • Um 11.30 Uhr ist Zeit für das Mittagessen und anschießenden Zähneputzen und Wickeln.
  • Ab ca. 12.00 gehen die Kinder schlafen oder ruhen.
  • In der Zeit räumen wir die Küche auf, reflektieren den Vormittag und bereiten eventuelle Angebote für den Nachmittag oder Folgetag vor oder schreiben Bildungsdokumentationen
  • Die Mittagsruhe ist von 12.00 Uhr – 14.00 Uhr.
  • Wir bieten nach dem Mittagsschlaf einen Obstsnack an und bis 16.00 Uhr können die Kinder im Hopp la Hopp spielen, singen, tanzen, kreativ sein oder kuscheln.


Eingewöhnung

Die Eingewöhnung (nach Berliner Modell) dauert normalerweise zwei bis vier Wochen. Da jede Eingewöhnung verschieden verläuft, richtet sich die tatsächliche Dauer nach den Bedürfnissen und Signalen des Kindes und nach dem Umfang des Betreuungsvertrages (TZ / VZ). Deshalb kann und darf diese auch sehr viel länger dauern.

In enger Kooperation mit den Eltern achten wir auf eine behutsame und individuelle Eingewöhnung, um den Kindern einen guten Start bei uns zu ermöglichen. 

Die verschiedenen Phasen der Eingewöhnung werden besprochen. Je nach Alter, Entwicklungsstand und aktuellen Lebenssituationen des Kindes können die Phasen unterschiedlich lang dauern. Wir möchten, dass Ihr Kind das Tempo vorgibt und wir und Sie uns nach Ihrem Kind richtigen dürfen. Dazu ist es aus Erfahrung wichtig, dass sie sich mindestens einen Monat, besser 2 Monate (besonders für die Kinder, die über den Mittagsschlaf bei uns bleiben) für die Eingewöhnung Zeit nehmen. Oft dauert die Eingewöhnung wegen evtl. Krankheit des Kindes länger als geplant. Jede Eingewöhnung verläuft anders. Sie kann durchaus 3 bis mehrere Wochen dauern. Die Eingewöhnung ist die Vertrauensbasis der Fremdbetreuung und wir gestalten diese behutsam und mit Tempo Ihres Kindes!

Erste Phase:
In dieser Phase bleibt eine Bezugsperson des Kindes (Mutter, Vater oder andere Bezugsperson) bei dem Kind. So fühlt sich das Kind – trotz fremdem Umfeld – wohl und geborgen. Aus dieser Sicherheit heraus wird es sich recht bald für die neue Umgebung interessieren. Mit viel Einfühlungsvermögen gehen wir auf das Kind ein und schaffen so eine Basis des Vertrauens. Wir bitten die Bezugsperson, sich während der ersten Phase der Eingewöhnung möglichst zurückhaltend zu verhalten. Je mehr sie sich aktiv ins Gruppengeschehen einbringen, desto deutlicher wird für das Kind der Verlust, wenn diese sich nach einigen Tagen der Eingewöhnung für eine kurze Zeit verabschiedet. In der ersten Phase bleibt die Bezugsperson mit dem Kind maximal eine Stunde bei uns und sie verabschieden sich vor dem Mittagessen. 

Zweite Phase:
In dieser Phase findet eine Verabschiedung statt. Die Bezugsperson bringt das Kind, bleibt nur kurz und verabschiedet sich dann. Sie bleibt jedoch in der Nähe und können so jederzeit zu ihrem Kind geholt werden, falls es dem Kind nicht gut geht. Maximal bleibt das Kind 15 – 30 Minuten ohne Bezugsperson bei uns. Wenn diese zurückkommt, verlässt sie gemeinsam mit dem Kind die Einrichtung. In dieser Phase lernt das Kind, dass es sich auch in dieser ungewohnten Situation auf uns und auf die Bezugsperson verlassen kann. Mit diesem Gefühl ist es bereit, sich immer mehr auf uns einzulassen. 

Dritte Phase:
Wenn das Kind ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat, beginnt die 3. Phase. Das Kind wird morgens zu uns gebracht. Die Bezugsperson verabschiedet sich und holt das Kind erst nach dem Mittagessen wieder ab. 

Vierte Phase:
Erst wenn das Kind sich den gesamten Vormittag über wohl fühlt, wenn es unsere Nähe sucht oder z.B. sich trösten lässt, beginnt die vierte Phase. Das Kind bleibt nach dem Mittagessen noch bei uns und wird zum Schlafen hingelegt. Mit der Bezugsperson wird vereinbart, dass sie das Kind direkt nach dem Mittagsschlaf abholt. 

Fünfte Phase:
Das Kind bleibt auch nach dem Mittagsschlaf bei uns und nimmt am Nachmittagsgeschehen teil. Es wird nach Bedarf von der Bezugsperson abgeholt, die jederzeit erreichbar sein sollten.

Die Eingewöhnung ist abgeschlossen.

  • Im Regelfall findet vor dem 1. Eingewöhnungstag ein Gespräch mit einem Elternteil statt. Sollte das Gespräch nicht stattfinden können, kann das Gespräch auf den ersten Eingewöhnungstag gelegt werden. Wenn es ein separater Termin ist, wird ein Zeitrahmen vom Gespräch vereinbart. In diesem Gespräch wird die Eingewöhnung beschrieben und erklärt, welche Rolle die Bezugsperson in der Eingewöhnung hat. Der von den Eltern ausgefüllter Fragebogen dient zur Gesprächsgrundlage.
  • Der erste Eingewöhnungstag: Damit die Bezugsperson sich sicher verhalten kann und Missverständnisse vorgebeugt werden, weiß sie klar, was wir von ihr erwarten und welche Rolle sie bei der Eingewöhnung hat.

Die Bezugsperson ist nah beim Kind aber nicht aktiv im Spielgeschehen, sie leitet das Kind nicht zum Spielen an. Sie hat einen festen Sitzplatz in der Gruppe. Wenn wir merken, dass das Kind sich nicht von der Bezugsperson löst, darf sie auch mit dem Kind z.B. in die Bauecke gehen und dabei nah am Kind sitzen. Die Bezugsperson ist der sichere Hafen für das Kind. Sie sollte das Kind die ganze Zeit beobachten und nicht lesen, mit anderen Kindern spielen, vom Smartphone abgelenkt sein oder sich mit anderen unterhalten. Ausnahme das Erstgespräch findet an dem Tag statt und ist ihr gewidmet, um viele Informationen von dem Kind zu bekommen. Die Bezugsperson tröstet, bestätigt das Kind wenn es etwas zeigen oder geben möchte. Sie antwortet auf Fragen des Kindes, sie wickelt (auch wenn nicht nötig) und der Betreuer steht daneben, bleibt jedoch passiv. Die ersten Tage sagen viel über die ungefähre Dauer der Eingewöhnung aus. Suchen die Kinder oft in dieser Zeit die Nähe der Bezugsperson, kann man eher von einer längeren Eingewöhnungszeit ausgehen. Die Dauer des ersten Tages wird auf eine Stunde begrenzt.

  • Der zweite Eingewöhnungstag: Wie beim ersten Tag. Sollte das Kind beim ersten Tag nicht oft bei der Bezugsperson sein, kann diese z.B. im Schlafraum mit offener Türe sitzen. Sie ist weiterhin aufmerksam für das Kind. Die Bezugsperson wickelt das Kind. Der Betreuer reicht z.B. die Windel oder Puder an und hält Blickkontakt zum Kind.
  • Der dritte Eingewöhnungstag: Wie der zweite Tag, angepasst an dem Tempo des Kindes. Die Bezugsperson wickelt das Kind und der Betreuer übernimmt ggf. kleine Aufgaben wie Beine hochhalten und hält Blickkontakt zum Kind.
  • Der vierte Eingewöhnungstag: Je nach Fortschritt findet ein Trennungsversuch statt von 5 bis höchstens 30 Minuten.

Meist ist es sinnvoll die Verabschiedung nicht an der Garderobe zu machen, sondern die Bezugsperson kommt kurz mit in die Gruppe und verabschiedet sich dort beim Kind.

Das Kind lässt sich nicht beruhigen:

Lässt das Kind sich nach 3-5 Minuten nicht beruhigen, holen wir die Bezugsperson zurück die das Kind trösten soll. Sie bleibt noch in der Gruppe bis sich das Kind wieder von der Bezugsperson ins Spielgeschehen löst. Dem zur Folge findet am nächsten Tag keine Trennung statt!

Lässt sich das Kind beruhigen oder weint nicht:

Es darf bis zu 30 Minuten bei uns spielen. Die Bezugsperson kommt zurück und klingelt. Sie begrüßt das Kind und begleitet das Kind dann in Ruhe beim Umziehen und geht. Der Betreuer begleitet die Abholsituation bis zum Schluss.

  • Der fünfte Eingewöhnungstag: Die Dauer an der das Kind alleine bei uns bleibt kann auf höchstens eine Stunde erhöht werden.
  • Der sechste Eingewöhnungstag: Die Dauer wird im Ermessen des Betreuers erhöht oder bleibt wie am Vortag gleich, jedoch höchstens zwei Stunden.
  • Der siebte Eingewöhnungstag: Das Kind spielt höchstens bis zur Vorbereitung des Mittagessens bei uns.
  • Der achte Eingewöhnungstag: Das Kind isst bei uns und sieht die Vorbereitung zum Mittagsschlaf der andren Kinder.
  • Der neunte Eingewöhnungstag: Das Kind schläft bei uns. Das Kind nimmt sein Übergangsobjekt mit ins Bett z.B. Plüschtier, Schmusetuch oder getragenes T-Shirt von Elternteil mitbringen.
  • Der zehnte Eingewöhnungstag: Das Kind schläft bei uns.

Die Eingewöhnung ist abgeschlossen.

Infos:

  • Trennung findet frühestens am vierten Tag statt.
  • Die nächste Phase der Eingewöhnung findet nicht nach einer Unterbrechung, wie z.B. Schließtag, Wochenende oder Feiertag statt.
  • Die Bezugsperson sollte bei den ersten Trennungen kurz mit in die Gruppe und sich dann erst verabschieden.
  • Es ist ratsam während der Eingewöhnungszeit keine großen Aktivitäten / Familientreffen mit dem Kind am Nachmittag oder Wochenende zu unternehmen.
  • Wenn Kinder zuhause kein Lieblingsobjekt zum mitbringen haben, kann die Bezugsperson auch vor Beginn der Eingewöhnung mit dem Kind gemeinsam eines aussuchen oder dem Kind ein besonderes Objekt schenken.


Morgenkreis

Er findet um 8.45 Uhr vor dem Frühstück statt. Die Betreuer und Kinder treffen sich in der Bauecke. Bei dem auslegen der bunten Sitzkissen helfen die Kinder gerne mit und lernen die Farben kennen. Eingewöhnungskinder müssen nicht mitmachen und schauen sich gerne den Morgenkreis aus der Ferne an.

Kinder die schon eingewöhnt sind, werden motiviert mitzumachen und sich auf ihr Sitzkissen zu setzen. Ggf. holen wir sie ab. Wehrt sich das Kind, muss es nicht teilnehmen.

Wir singen ein Begrüßungslied und andere schöne (Bewegungs-) Lieder, machen Fingerspiele und greifen aktuelle Themen auf, wodurch die Sprachentwicklung gefördert wird. Die Lieder orientieren sich an den Jahreszeiten.

Beim Begrüßungslied werden alle Kinder benannt, dies bedeutet Wertschätzung jedes einzelnen Kindes.

Die Kinder werden bei den Bewegungsliedern und Fingerspiele in ihrer Grob- und Feinmotorik gefördert und lernen ihre Körperteile kennen.

In der Bauecke hängen Fotos der Kinder. Anhand dieser fällt es den Kindern leichter zu erkennen, wer da und wer fehlt. Das Gruppengefühl wird gestärkt.

Eine musikalische Förderung findet im Morgenkreis ebenfalls statt, da die Lieder gerne mit Glockenrasseln oder Klangstäbe begleitet werden.


Spielentwicklung

Spielen bedeutet mehr als nur ein Spiel. Gesunde Kinder spielen und lernen aus eigenem Antrieb und sind von Natur aus an ihrer Umwelt interessiert und neugierig. Die Spielentwicklung ist ein sehr wichtiger Bestandteil der gesamten Entwicklung. Im Spiel stärkt ein Kind seine kognitive, motorische, soziale, emotionale, kreative und Selbstkompetenz.

Das Spiel der Kinder unter drei Jahren konzentriert sich auf die augenblickliche Handlung, an der reinen Neugierde und Lust am Erkunden. Dieses ist ein Wachstumsbedürfnis und ein Bedürfnis nach Umwelterfahrungen.

Ergebnisse von Spielhandlungen und Endprodukt sind Nebensache, es ist also nicht zielorientiert.

Kinder brauchen nicht viel Spielzeug, aber viel „Zeug“ das nicht in seiner Funktion festgelegt ist.

Wesentlich ist, dass ein Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz anderes Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird.

Ein Spielzeug ist jeder Gegenstand, der für das Kind interessant und ungefährlich ist.

  • Wenn wir uns genug Zeit für die Pflege (Anziehen, Ausziehen, Umziehen, Füttern/begleiten, wickeln, Zähne putzen, Hände waschen) am Kind nehmen und mit ihm in Beziehung gehen, kann das Kind beziehungssatt eine selbständige Spiel-und Bewegungsentwicklung genießen. Unsere Aufgabe ist neben der Pflege, die Beobachtung am Kind im Spiel und das aufmerksame Dasein, wenn es uns braucht und die Kinder mit Anteilnahme begleiten. Wir greifen nicht in das Spiel des Kindes ein. Wir stellen Raum, Zeit und Material zur Verfügung.
  • Da Kleinkinder unter drei Jahren selbstbezogen sind und sie erst lernen müssen, was „Mein“ und „Dein“ bedeutet, ist das Lernziel „teilen“ noch nicht der richtige Zeitpunkt. Daher bieten wir nicht zu viele verschiedene Spielsachen an, sondern viele von einer Sache. Ein Beispiel unserer Spielmaterialien die in hoher Anzahl verfügbar sind: viele Bälle in verschiedenen Materialien und Größen, Eimern mit denen die Kinder gerne andere Gegenstände transportieren, Puppen mit den auch die Jungs gerne spielen, Autos und andere Fahrzeuge, Becher und Schalen in verschiedenen Farben. Schalen und Becher haben immer die gleiche Größe, damit diese frustfrei gestapelt werden können und die Erfahrungen mit der Statik gemacht werden kann. In einer Spielekiste befindet sich immer nur eine Art von Spielzeug B. Lego, Eisenbahn, Magnetstäbe. Eine Kiste mit unterschiedlichen Spielzeugen wird meist nur ausgeräumt und das Kind sitzt vor einem Haufen verschiedenen Spielzeugen.

Im Laufe ihrer sozialen und emphatischen Entwicklung rückt das „teilen“ teilweise dann mehr in den Vordergrund.

  • Das Spiel findet frei und ungestört in einer geschützten, altersgemäß ausgestatteten Umgebung statt.
  • Alle Spielmaterialien haben einen festen Platz. Dies schafft bei der Auswahl sowie beim Aufräumen Klarheit und Orientierung. Sie befinden sich in altersentsprechender Höhe.

Bücher und andere Spielmaterialien für die älteren Kinder befinden sich auf einem etwas höheren Regal, an welches nur sie kommen.

  • Am Morgen beim Ankommen oder nach dem Mittagsschlaf freuen sich die Kinder über die in der Bauecke bereitgestellten verschiedenen Spielmaterialen, welche die Kinder zum Spielen animiert.
  • Kinder wollen Türme umstürzen sehen. Das Wort „kaputt“ machen vermeiden wir wenn möglich. Besser: „Du hast es auseinander genommen oder du wolltest bestimmt wissen, wie es auseinander oder umgestürzt aussieht?“ Erst kommt die Destruktion, dann Konstruktion.
  • Kinder unter drei Jahren müssen nicht aufräumen. Wir leben es vor und verbalisieren es. „Ich räume jetzt auf…“ oder singen ein Aufräumlied dazu. In diesen Momenten helfen Kinder gerne mit.
  • Angebote oder Projekte finden zum gegebenen Anlass statt und werden gerne von den Betreuern in Form einer Fotocollage im Garderobenraum präsentiert und bei Tür- und Angelgesprächen kindbezogen kommuniziert.

(angelehnt an Emmi Pikler)


Kreativitätsentwicklung

Kreativität ist ein wichtiges Bedürfnis nach Selbstverwirklichung. Jedes Kind darf seine Kreativität selbst entfalten, sein Umfeld aktiv wahrnehmen und die Freude am kreativen Tun entdecken Das Umfeld zu begreifen ist wortwörtlich zu nehmen. Kinder lernen, indem sie Gegenstände, Tiere und Menschen anfassen und be“greifen“ wollen und somit auch auf ihre Beschaffenheit erkunden.

  • Wir schaffen für die Kinder einen geeigneten Raum mit zuvor geplanten Vorbereitungen. Unser separater Mehrzweckraum ist ein idealer Ort, um ungestört mit wenigen Kindern kreativ zu sein. Dort ist Platz und es stehen verschiedene Materialien genüge zur Verfügung. Diese Angebote in Kleingruppen werden von Betreuer und Kind gerne in Anspruch genommen.


Sprachentwicklung

Mit viel Kommunikation, begleitet durch kongruente Mimik und Gestik fördern wir die Sprachentwicklung der Kinder. Dabei ist uns auch wichtig:

  • Von Kindern falsch ausgesprochenes wiederholen wir nicht falsch, sondern wenden das korrigierende Feedback an (auf grammatikalischer-, Laut- und Bedeutungsebene).
  • Wir fordern die Kinder nicht zum Sprechen auf, auch nicht zum Nachsprechen.
  • Wir begleiten in Interaktion mit den Kindern verbal den Alltag.
  • Bilderbuchbetrachtung bieten wir gerne an, da die Kinder bei dieser Art von Sprachentwicklung viel Freude zeigen.
  • Wir lassen den Kindern Zeit zum ausreden.
  • Die Länge unserer Sätze sind altersentsprechend. Kurze einfache Sätze sind aber immer vollständig und richtig. Wir verwenden keine Babysprache wie z.B. Nane-für Banane oder wau wau – für Hund.


Bewegungsentwicklung

Bewegung trägt erheblich zur kindlichen Entwicklung bei und ist das Grundbedürfnis der Menschen. Kinder lernen durch Bewegungen ihren Körper kennen und prägen durch immer mehr Sicherheit in der Bewegung ihr Selbstbewusstsein.

Es ist wichtig, dass die Kinder den Zeitpunkt ihrer Bewegung selbst bestimmen und diese Abläufe üben. So erlangen die Kinder ihre eigene Sicherheit und sind stolz auf seine Leistung.

Ein Einschreiten von Erwachsenen ist nicht nötig und sogar schädlich.

  • Das Kind macht es aus eigenem Antrieb und nach eigenem Rhythmus, ohne die lenkenden und beschleunigenden Eingriffe des Erwachsenen.
  • Wir fordern kein Kind auf Bewegungen zu machen oder Haltungen einzunehmen, die es selbst noch nicht gelernt hat. Ein Kind welches noch nicht laufen kann, heben wir nicht hoch und nehmen es nicht zum Laufen an die Hand, da es ohne eigenen Antrieb nicht sicher wäre. Ebenso nehmen wir bei Säuglingen keine Positionswechsel vor oder halten keinen Säugling senkrecht im Arm, sondern nur liegend, solange es noch nicht selbstständig sitzen kann. Seine Wirbelsäule ist der Belastung noch nicht gewachsen und es könnte zu langfristigen Haltungsschäden kommen.
  • Auf dem Spielplatz klettern Kinder nur da, wo sie alleine hoch können und wollen. Wir heben die Kinder auf deren Wunsch nicht auf Spielgerüste. Wenn Kinder in Höhen gebracht werden, die sie nicht selber schaffen besteht Unfallgefahr!
  • Unserem Mehrzweckraum ist in wenigen Minuten zu einem attraktiven Turnraum mit einer Bewegungslandschaft umfunktioniert. Das große Bällebecken ist bei den Kindern sehr begehrt, aber auch die Sprossenwand mit verschiedenen Elementen zum Einhängen. Sitzbänke werden umgedreht zu tollen Balancierbalken und große weiche Turnmatten sichern die Bereiche ab.


Pflege – Hygieneerziehung

Kinder genießen jegliche Pflegesituationen, da dies wertvolle Beziehungszeit ist!

Pflege ist immer eine soziale Interaktion.

In der intimen Zweiersituation erlebt das Kind intensive, feinfühlige Zuwendung.

Satt an „Zweisamkeit“ kann es in der Folge intensiv spielen. Betreuer und Kind sind mit all den Dingen, die im Moment interessant sind, mit dem Körper des Kindes und die Pflegehandlung miteinander im Gespräch.

Wir pflegen die Kinder so wie wir selber gerne gepflegt werden wollen.

Die Mehrzahl seiner sozialen Erfahrungen macht ein Kleinkind während der Pflege mit seinem Körper und seinen Sinnen.

Wickeln:

  • wir sprechen das Kind freundlich an, dass wir es wickeln möchten.
  • bei Kindern die das Wickeln nicht gerne mögen, ist es sehr wichtig, dass die Beziehungsarbeit besonders am Anfang überwiegt und dass Kind die Situation mit einer schönen Situation verbindet. Wertvoll ist dabei, dass das Kind die ersten Male selbstständig die Treppe der Kommode hoch gehen darf und sich z.B. sein T-Shirt aus seiner Box nehmen darf und dann wieder runter geht und ein paar Male kein Wickeln stattfindet.
  • Wir nehmen uns Zeit für das einzelne Kind. 7 bis 10 Minuten kann Wickeln dauern. Deswegen ist es nötig, dass nicht ein Betreuer neun Kinder wickelt. Wir sind nur für dieses Kind in dieser Zeit da. Wir lassen uns wenn möglich von keinem Kind und keinem Betreuer ablenken. Die Betreuer unterstützen sich gegenseitig.
  • Kinder nehmen kein Spielzeug mit auf den Wickeltisch, mit dem sich das Kind vom Kontakt mit dem Betreuer und dem Vorgang des Wickelns selbst ablenkt. Die Voraussetzung für das Mitwirken des Kindes ist eine gute Beziehung.
  • Wir bitten/ermutigen das Kind bei allem was wir machen um Mithilfe, verlangen es aber nicht. Wir begleiten alles verbal was wir machen. Wir achten besonders bei den Kleinsten auf seine Reaktionen und fassen sie in Worte. Kooperation darf bei der Pflege nicht mit Gehorsamkeit verwechselt werden.
  • Gehen die Kinder schon selbstständig die Treppe hinauf, sorgen wir für deren Sicherheit.
  • Wir benutzen für jedes Kind eigene Wickelunterlagen. Bei Beschmutzung werden diese ausgetauscht.
  • Ausscheidungen vom Kind werden nicht negativ kommentiert.
  • Wir schränken den Bewegungsdrang der Kinder nicht ein. Wenn sich ein Kind dreht, passen wir uns seiner Bewegung an und wickeln das Kind in diesem Beispiel während es auf dem Bauch liegt oder im Vierfüßlerstand von uns weg steht.
  • Unsere Bewegungen am Wickeltisch sind ruhig und sanft.
  • Nach dem Wickeln „großes Geschäft“, desinfizieren wir erst und gehen dann Hände waschen. Nach „kleinen Geschäften“ reicht desinfizieren.

Umziehen

  • Kinder die nicht mehr gewickelt werden, bekommen die gleiche Aufmerksamkeit wie die Wickelkinder. Besonders beim Übergang zu dieser Selbstständigkeit ist es wichtig, dem Kind diese Aufmerksamkeit nicht zu entziehen, sonst möchte es lieber wieder Windeln tragen und gewickelt werden. Zum Umziehen für den Mittagsschlaf haben die Kinder einen festen Platz auf der Krabbelmatte oder in der Kuschelecke. Dort können sie sich bequem und warm hinsetzen.
  • Wir fördern die Selbstständigkeit indem wir dem Kind die Zeit zum ausprobieren geben. Wir begleiten und geben ggf. Hilfestellung.
  • Wir vermeiden Sätze wie „du kannst das doch, das weiß ich / hab ich schon mal gesehen“. Es kann Tage geben, an denen die Kinder keine Lust dazu haben oder müde sind.
  • Jedes Kind erhält zum Start in einer unserer Großtagespflege ein Tiersymbol. Beim Umziehen finden die Kinder ihren Kleiderhaken, ihr Schuhfach und an der Kleiderkiste ebenfalls anhand ihres Tiersymbols.
  • Wir wünschen, dass die Kinder Schuhe mit Klettverschluss tragen, welche sie altersentsprechend ggf. mit unserer Begleitung selbständig an- und ausziehen können.

Toilettengänge

  • Jeder Mensch wird windelfrei – in seinem eigenen Rhythmus!
  • Auch die Kinder, die schon zur Toilette gehen, brauchen unsere Aufmerksamkeit. Wir achten auf Signale oder Worte von den Kindern, ob und in welcher Nähe wir dabei bleiben sollen.
  • Die Vorbereitung für windelfrei werden ist, dass das Kind sich selber aus- und anziehen kann, sonst ist es mit zwei Lernfelder auf einmal beschäftigt und es könnte zu Überforderung und gar zum Scheitern führen.
  • Wir wünschen uns lockere Kleidung ohne Knöpfe, welche das Kind selber leicht aus- und anziehen kann.
  • Wir bieten den Kinder ein „Thrönchen“ Aufsatz an, mit dem sie sich selbstständig oder mit unserer Hilfe auf die Toilette setzen können. Kinder welche lieber auf ein „Töpfchen“ gehen, können dieses nutzen.
  • Beim kleinen Geschäft dürfen die Kinder sich mit Toilettenpaper erst selber abputzen, dann wischen wir mit einem feuchten Toilettenpapier nach. Bei großen Geschäften putzen wir erst mit feuchtem Toilettenpapier ab und die Kinder danach.
  • Wir reinigen dann die Toilette.
  • Die Kinder und die Betreuer waschen sich die Hände.

Händewaschen

  • Vor dem Mittagessen gehen wir mit den Kindern nacheinander Hände waschen.
  • Die Kinder bekommen Zeit, in Ruhe ihre Hände zu waschen und gerne begleiten wir diese Situation mit einem Händewaschlied.
  • Jedes Kind hat ein eigenes Handtuch. Dieses findet das Kind alleine, da es einen Haken mit zugeordneten Tiersymbolen hat.

Zähneputzen

  • Die Zahnhygiene ist bereits an Milchzähnen wichtig, da Karies nicht nur den Milchzahn befallen kann, sondern sich auf die bleibenden Zähne überträgt und dadurch ein langfristiges Problem da stellt.
  • Um die richtige Menge an Zahnpasta zu bestimmen, gilt für Kinder ab einem Jahr eine reiskorngroße Menge und für Kinder ab zwei Jahren eine erbsengroße Menge.
  • Die Gewöhnung an Zahnbürste und Zahnpasta und die Förderung der Feinmotorik steht hier im Vordergrund und nicht das Zähneputzen selbst.
  • Die Zahnbürsten befinden sich im Becher auf einen Zahnputztablett. Dazu setzt sich ein Betreuer auf eine Krabbelmatte und begleitet das Zähne putzen. Die Kinder haben die Möglichkeit sich gegenseitig beim Zähne putzen zu beobachten und können so auch voneinander lernen.
  • Da das Zähne putzen bei uns ein ergänzendes Angebot ist und die Kinder morgens bereits ihre Zähne geputzt haben, putzen wir nicht vor oder nach. Die Kinder dürfen somit alleine putzen.
  • In der Eingewöhnungszeit oder knapper Bettgehzeit darf das Zähne putzen auch mal ausfallen.


Rausgehen / Freispiel draußen – mit allen Sinnen

Wir legen viel Wert darauf, so oft wie möglich mit den Kindern an die frische Luft zu gehen, wodurch die Abwehrkräfte gestärkt werden. Sie können sich dann austoben und die Natur mit allen Sinnen genießen und wahrnehmen. Wir gehen gemeinsam auf den Spielplatz, in den Park oder auch in den Streichelzoo, den wir zu Fuß erreichen können.

In einer Entfernung von drei Fußminuten erreichen wir einen Spielplatz mit Wasserlauf und Matschbecken im Sandkasten. An warmen Tagen können die Kinder barfuß mit Wasser spielen und experimentieren.  

  • Wir achten darauf, dass die Kinder wetterbedingt gut angezogen sind. Deshalb wäre es hilfreich, wenn jedes Kind eine Sonnenmütze und eine Wintermütze, eine Regenjacke und eine Regenhose in der Gruppe lässt. Damit ist gewährleistet, dass wir auch bei plötzlichem Wetterumschwung raus gehen können und die Kinder sich schmutzig machen dürfen!
  • Wir bevorzugen festes Schuhwerk, aber keine Gummistiefel, da diese die Kinder in ihre Bewegungsentwicklung einschränken können und beim Sitzen im Sand ungemütlich sind.
  • Für ein ruhiges und überschaubares Anziehen geht ein Betreuer nur mit wenigen Kindern in den Garderobenbereich.
  • Auf dem Spielplatz dürfen die Kinder wie im Freispiel innen, die selbständige Spielentwicklung genießen. Sie dürfen selber entscheiden mit was sie wie lange spielen.

Wir geben nicht vor, sind aber aufmerksam, beobachten das Kind und begleiten. Wir sind nah bei den Kindern um schnell Hilfestellung geben zu können.

  • Es ist wertvoll, wenn die Kinder auf dem Spielplatz, im Park oder ähnlich spielen oder spazieren gehen und sie Zeit für die Natur zu erleben bekommen. Da die meisten Kinder aus der unmittelbaren Nachbarschaft kommen, lernen diese ihre wohnungsnahe Umgebung ergänzend kennen.


Ernährungserziehung

Bei den Mahlzeiten steht das Lernziel Selbstständigkeit besonders im Vordergrund.

Wir essen gemeinsam und alle Kinder können sich selbstständig auf die Krippenstühlen setzen. Die Feinmotorik wird gefördert, indem das Kind selber aus einem Glas trinkt und mit Besteck umgehen darf.

Wir holen die Kinder dort ab wo sie mit ihrer Entwicklung stehen. Dies kann in allen Entwicklungsbereichen höchst individuell sein. Dazu gehört auch die Häufigkeit der (Zwischen-) Mahlzeiten.

Das Essen bekommen wir derzeit von dem Kindercaterer Lunchbox www.lunchboxkidscatering.de warm geliefert und beinhaltet ggf. einen Salat und einen Obstsnack für jeden Nachmittag.

Damit wir die Ernährung so gestalten, dass sie alle Bedürfnisse der Kinder treffen, wählen wir zwischen zwei Menüs aus und achten auf die Ausgewogenheit der Mahlzeiten.

Mindestens einmal pro Woche gibt es Eintopf bzw. Suppe und an mindestens einem Tag fleischfreies und freitags Fisch zum Mittagessen. Schweinefleisch bietet der Caterer nicht an.

Unseren Essensplan schreiben wir versehen mit allen dazugehörigen wichtigen Informationen und hängen diesen im Garderobenbereich aus.

Süßigkeiten werden während der Betreuungszeit nicht angeboten. Die einzige Ausnahme gilt zu den Festen, an denen die Eltern gerne einen Trockenkuchen mitbringen können.

Süße Brotaufstriche oder stark zuckerhaltige Speisen des selbst mitgebrachten Frühstücks sind nicht erwünscht.

  • Unsere Tische und Stühle haben eine altersgerechte Höhe, auf denen die Kinder sich selbstständig setzen können. Nach dem jeweiligen Entwicklungsstand teilen wir den Kindern die Stühle zu. Es gibt Stühle ohne Armlehne, mit Armlehne, mit Umkippschutz, mit Sitzverkleinererpolster, mit in der Sitztiefe verstellbaren Sitzknauf und Stühle mit einem Sicherheitsbügel inkl. Sitzknauf.
  • Für Erwachsene ist eine große zusammengestellte Esstafel ein gemütliches gemeinsames Essen. Die Gemeinsamkeit am Tisch erlernt / erfährt das Kind später im Alter. Für Kleinkinder steht der Aspekt der Nahrungsaufnahme und das Kennenlernen der Speisen an erster Stelle. Die große Tischrunde mit neun Kindern und zwei bis drei Erwachsenen ist sehr ablenkend und kann schnell zu Überforderung führen.

Wir sitzen deshalb an zwei getrennten Tischen mit jeweils vier bis fünf Kinder und mindestens einem Betreuer in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre. Da wir zeitlich gemeinsam das Mittagessen beginnen, ist das Gemeinschaftsgefühl trotzdem vorhanden.

Die einzige Ausnahme an denen wir die Tische zusammenstellen sind Feste.

  • Zur besseren Orientierung für die Kinder, haben alle zugeteilte Sitzplätze.
  • Zur Eingewöhnung bringen alle Kinder eine auslaufsichere Flasche mit. Wer möchte, darf aus einem Glas trinken. Unsere Gläser sind aus durchsichtigem farblosem Glas. Sie sind sehr stabil, da es kleine Kindergläser sind, welche nicht so schnell umfallen. Die Kinder sehen in einem farblosen Glas was drin ist und in welcher Menge. Aus einem blickdichten Kunststoffbecher kann die Menge beim Greifen nicht so schnell erkannt werden und es wird dann ggf. mehr verschüttet. Ein Glas schmeckt im Gegensatz zum Kunststoffbecher neutral.
  • Zum Mittagessen benutzen die Kinder Schalen und keine flachen Essteller. Da die Kinder den sicheren Umgang mit Löffel oder Gabel erst lernen, ist eine Schale hilfreich, da das Essen besser auf den Löffel oder auf die Gabel zu schieben geht.
  • Es gibt Besteck mit dicken und dünnen Griffen. Wir beobachten mit welchem das Kind besser greifen und essen kann. Wir verwenden kein Besteck mit Knick, da das Kind in dieser Situation motorisch nicht lernt den Arm zu knicken um den Löffel zum Mund zu führen.
  • Unsere Lätzchen sind große Stofflätzchen. Kunststofflätzen mit Auffangschale werden vermieden oder nur kurzzeitig eingesetzt, da die Bewegung des Kindes beim Essen dadurch ein wenig eingeschränkt wird.
  • Wir nehmen uns Zeit für das Händewaschen (besonders wenn wir vorher draußen waren) vor dem Essen.
  • Das Mittagessen bereitet ein Betreuer in der Küche vor. Das Essen wird von den Blechschalen in unsere großen Servierschalen auf zwei Tische aufgeteilt und diese sind mit einem Schöpflöffel bestückt. Die Servierschalen sind aus Glas, damit die Kinder das Essen gut sehen können. Der Tisch wird mit Essschalen und Gläser gedeckt und die Kinder bekommen einen Latz.
  • Wenn es die Kinderanzahl zulässt, kann ein Betreuer andere Arbeiten erledigen. Um Unruhe und Ablenkung zu vermeiden, werden diese Arbeiten nicht im Gruppenraum erledigt.
  • Wir decken den Tisch mit Tellern, wobei die Kinder gerne mithelfen und ein Betreuer holt mit dem Kind die Brotdosen.
  • Ein immer wiederkehrendes Ritual, welches den Kindern Orientierung und Sicherheit gibt, ist unsere Tischspruch: „Rolle rolle rolle, der Tisch der ist so volle, der Bauch der ist so leer, der brummt ja wir ein Bär, der brummt ja wie ein Brummer, guten Hunger!“
  • Wir bereiten den Kindern das Mittagessen so vor, wie sie es für ihre Entwicklung gut aufnehmen können. D.h. wir schneiden das Essen in eine bestimmte Größe, drücken es klein oder pürieren es für die Kleinsten.
  • Auch wenn die Kinder gerne das Mittagessen mit allen Sinnen genießen und vor allem fühlen wollen und eine gewisse Kreativität beim Malen mit Soße auf dem Tisch zu sehen ist, motivieren wir die Kinder mit Löffel oder Gabel zu essen, da das Essen mit den Händen nicht der Realität später entspricht. Wir werten das Essen mit den Händen trotzdem nicht ab. Die Kinder erfahren auch, dass es ok ist, manche Sachen mit den Händen zu essen, z.B. Obst essen.

Mit Besteck essen zu motivieren ist wichtig, da das Kind es zum späteren Zeitpunkt seiner Entwicklung nicht gut verstehen würde, warum mit Händen essen dann nicht mehr in Ordnung ist und es sich sonst zu lange an das Essen mit den Händen gewöhnt.  

  • Wenn die Kinder möchten, dürfen sie sich die zweite Portion selber nachnehmen.

Als Ziel ist uns wichtig, dass die Kinder ihr Hunger- und Sättigungsgefühl spüren können. Kein Kind muss den Teller nicht leer essen, wenn es satt ist oder nicht mehr mag. Die wohl gut gemeinte Aufforderung den Teller leer zu essen, ist für Kinder eher schädlich und fördert ungesunde Verhaltensweisen. Wir erklären den Kindern nicht, dass wenn sie den Teller leer essen, morgen die Sonne scheint. Das Essen hat keinen Zusammenhang mit dem Wetter und könnte im Ernstfall auch nicht stimmen.

Bei nicht bekannten Speisen ermutigen wir die Kinder einen kleinen Bissen zu probieren und dann selber zu entscheiden. 

  • Die Kinder lernen nach dem Essen ihren Mund und ihre Hände zu säubern. Dazu bekommen sie aus hygienischen Gründen ein feuchtes Einwegtuch und die älteren Kinder wer möchte, einen leichten Handspiegel. Für Kinder unter zwei Jahren macht ein Spiegel wenig Sinn, da das Kind sich in dem Alter meist noch nicht selbst erkennt. Je nach Situation wischen wir Mund und Hände des Kindes vor oder nach.
  • Kinder die fertig sind, dürfen in die Kuschelecke und dort spielen oder sich ein Buch anschauen, damit sie die anderen Kinder nicht ablenken. Wenn ein Kind nicht essen oder schon nach sehr kurzer Zeit aufstehen möchte, motivieren wir es sitzen zu bleiben. Es kann z.B. etwas trinken und wir binden das Kind in ein Gespräch ein.
  • Wir versuchen als Betreuer sitzen zu bleiben um Unruhe zu vermeiden.
  • Nach dem Mittagsschlaf bieten wir als zusätzliche Mahlzeit einen gemeinsamen Obstsnack an. Dabei wird wieder das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.


Ruhezeit und Schlaf

Da das Schlafbedürfnis von Kleinkindern ein gesundheitlicher Bildungsbereich und ein physiologisches Grundbedürfnis ist, sieht unser Konzept es vor, dass alle Kinder bei uns die Möglichkeit haben zu ruhen oder zu schlafen. Das kleinkindliche Ruhebedürfnis ist sehr individuell und verschieden. Aufgrund der Gruppengröße und unserer Konzeption nach Emmi Pikler bieten wir für alle Kinder ein einheitliches Ruhe- und Schlafkonzept an.

Ein Vormittag in der Betreuung ist für ein Kleinkind aufregend und voller Reize und Aktivitäten. Viele Kinder die bereits zuhause keinen Mittagsschlaf mehr brauchen und auch nicht wollen, zeigen bei uns in der Betreuung noch Schlafbedarf nach einem „anstrengenden“ Vormittag.

Unsere Haltung zum Kind – angelehnt an Emmi Pikler, sieht es vor Kinder nicht aktiv zu wecken, sondern ggf. nach einer angemessenen Zeit sanft auf passive Weise.

Grundsätzlich geht ein Betreuer mit allen Kindern in den Schlafraum. Dieser ist durch einen Vorhang abgedunkelt, aber nicht ganz dunkel. Die Kinder die nicht einschlafen, dürfen ruhen. Bei Bedarf bleibt ein Betreuer im Schlafraum bei den Kindern. Ein Babyphone mit Kameraüberwachung wird immer eingeschaltet, sobald der Betreuer den Schlafraum verlässt.

Wichtige Informationen rund um den Schlaf:

  • Der Biorhythmus des Menschen hat mittags ein kleines Tief, das sich wunderbar durch ein Schläfchen wieder ausgleichen lässt. Gerade für kleine Kinder kann diese Pause sehr wichtig sein, um sie vor Überreizung zu schützen.
  • wenn ein Kind zu wenig Schlaf bekommt bzw. dieser nicht ausreichend erholsam ist, dann kann das zu Erziehungsproblemen im Nachmittag und am Abend führen ebenso wie zu Stimmungsschwankungen, Gereiztheit und Konzentrationsstörungen.
  • Positiv formuliert: Der kindliche Schlaf ist eine wichtige und notwendige Voraussetzung für die Ausgeglichenheit und Fröhlichkeit des Kindes.
  • Experten sind sich einig und mehrfach wissenschaftlich erwiesen: der Schlaf ist sehr wichtig für die Entwicklung eines Kindes:
  • Ein Mittagsschlaf sollte grundsätzlich bei der Betreuung von U3-Kindern als feste Größe in den Betreuungs-Alltag eingebaut werden.
  • Im Schlaf kann der Input an neuen Eindrücken verarbeitet und sortiert werden. Das heißt, dass das Kind, wenn es mittags ein Nickerchen gemacht hat, danach wieder offen ist für Neues.
  • Wachstumshormone werden ausgeschüttet und Lerninhalte verarbeitet.
  • Das Gedächtnis wird gestärkt.
  • Während des Schlafens verarbeiten Kinder neue Eindrücke und Erlebnisse.
  • Ihr Körper baut Stresshormone ab, was einen wesentlichen Teil zur Ausgeglichenheit des Kindes beiträgt.
  • Schlafen unterstützt zudem die Abwehrkräfte. Wenn Kinder ausreichend schlafen, sind sie bestens geschützt gegen Infektionen. Auch wenn Kinder ganz gesund sind: Das Immunsystem, welches sich bei Kleinkindern noch aufbaut, arbeitet ununterbrochen und muss sich natürlich auch regenerieren. Überwiegend arbeitet das Immunsystem nachts. Kinder die evtl. abends leicht fiebern oder schlapp durch evtl. Infektionen sind, sind oft am nächsten Morgen wieder fit. Aber auch beim Mittagsschlaf arbeitet das Immunsystem. Fühlen die Kinder sich vor dem Mittagsschlaf schlapp oder krank, so kommt es oft vor, dass sie nach dem Mittagsschlaf wieder gestärkt sind.
  • Schlafmangel hingegen birgt die Gefahr, dass das Gehirn des Kindes neue Informationen nicht ausreichend verarbeiten kann und damit dauerhaft überreizt ist. Auf lange Sicht gesehen kann sich das negativ auf die psychische und seelische Entwicklung des Kindes auswirken.

Unser Schlafkonzept:

  • Wir wecken keine Kinder vor 2 Stunden, wenn diese noch schlafen.
  • Die reguläre Schlafens- /Ruhezeit ist von 12 Uhr – 14 Uhr. Durch evtl. Verschiebung des Vormittages, von 12.30 Uhr – 14.30 Uhr.
  • Die Ruhezeit geht demensprechend bis höchstens 14.30 Uhr. Die Wachphase von Mittagsschlaf zum Nachtschlaf sollte mindestens 4 Stunden betragen, sonst ist das „nicht müde sein“ des Kindes abends vorprogrammiert.
  • Wir möchten die Kinder langsam, behutsam und sanft wecken, indem wir die Schlaftüre aufmachen und so der „normale Lärm“ ins Zimmer gelassen wird. Das Kind wird mit ruhiger Stimme angesprochen. Wichtig ist es uns, dem Kind Zeit zu lassen, langsam ganz wach zu werden.

Wir machen auch bei Einzelfällen keine Ausnahmen bzw. Konzeptänderung was den Mittagsschlaf betrifft.

Literaturempfehlungen:

Miteinander vertraut werden: Erfahrungen und Gedanken zur Pflege von Säuglingen und Kleinkindern  ISBN-10: 3867811237 Autor: Emmi Pikler

Bildungsdokumentation Beobachtungen – Portfolio

Unsere Grundlage der pädagogischen Arbeit ist die Beobachtung und steht mit Wahrnehmung des Kindes im Mittelpunkt unseres erzieherischen Handelns.

Beobachtungen und Dokumentation sind wesentliche Bestandteile unseres Bildungsauftrages und dienen zur Planung und Reflexion der pädagogischen Arbeit.

Dokumentationen des Kindes dienen als Grundlage für den Austausch zwischen Eltern und Betreuer.

  • wir beobachten regelmäßig aktiv die Kinder im Alltagsgeschehen und nehmen dazu einen Entwicklungsbogen zur Hilfe.
  • Beobachtungen halten wir ebenfalls anhand von Fotos fest. Diese werden in einem Portfolio-Ordner zusammengetragen. Im Portfolio werden Bildungsprozesse für jedes einzelne Kind festgehalten. In diesem sind auch bildhaft viele Entwicklungsschritte, schöne Situationen, seine Vorlieben und kreative Sachen enthalten. Mit dem Portfolio halten wir die Entwicklung des jeweiligen Kindes gut im Blick.

Dieser Ordner gehört dem Kind und es bekommt diesen zum Abschied als Erinnerung an die Betreuungszeit mit nach Hause.


Inklusion

Jedes Kind wird wertgeschätzt und gehört zu unserer Gruppe dazu, egal welcher Herkunft, Kultur, Religion, Behinderung oder Geschlechts.

Sobald wir ein Kind mit erhöhtem Förderbedarf in unserer Tagespflege aufnehmen, wird die Aufnahme von neun auf acht Kinder reduziert und vom Jugendamt für die Tagespflege finanziell ausgeglichen.


Werte und Normen im Umgang mit den Kindern – Konfliktlösungen

Das Bedürfnis nach seelischer und körperlicher Wertschätzung ist ein Grundbedürfnis einer gesunden seelisch-körperlichen Entwicklung. Dies möchten wir den Kindern geben, damit sie ein positives Bild von sich selbst entwickeln können und sich liebenswert und geliebt fühlen können.  

Dazu zählt liebevoller Umgang, Selbstachtung, Achtung anderer, Anerkennung und sozialer Erfolg.

Kontakte zwischen Gleichaltringen sind besonders für die soziale Entwicklung förderlich, aber auch für die sprachliche und kognitive Entwicklung.

Spätestens ab dem zweiten Lebensjahr spielt die soziale Interaktion eine wichtige Rolle. Demnach geschehen Konfliktregelungen häufig körperlich.

Wenn die Kinder dabei Unterstützung benötigen, müssen sie auf uns Erwachsenen vertrauen. Wichtig ist dabei unsere Rolle, nicht zu früh und nicht zu spät die Situation zu erkennen und da zu sein.


Feste im Hopp la Hopp

Alle Feste und Ereignisse durch das Jahr thematisieren wir mit den Kindern, in dem wir Bilderbücher betrachten, vorlesen und saisonal basteln.

Feste mit den Eltern zu feiern, bedeutet das gegenseitige Kennenlernen der Eltern zu ermöglichen und das Gemeinschaftsgefühl unserer Großtagespflege zu stärken.

Tag der offenen Türe: An diesem Tag haben alle interessierten Eltern unangemeldet die Möglichkeit, die Betreuer, unsere Räume und unser Konzept kennen zu lernen. Diesen Tag bieten wir einmal im Jahr im Winter an. Den Termin geben wir rechtzeitig auf der Homepage bekannt und schreiben die Eltern an, die uns bereits eine Kontaktanfrage gesendet haben.

Abschiedsfest: Jedes Jahr beginnt für manche Kinder ein neuer Lebensabschnitt und der Wechsel in die Kita steht zuvor. Diesen Tag möchten wir mit der ganzen Gruppe und allen Eltern feiern. Die Kinder bekommen an diesem Tag ihren liebevoll gestalteten Portfolio-Ordner mit Dokumentationen mit nach Hause.

Geburtstage: An diesem Ehrentag darf das Kind die von den Betreuern selbstgebastelte Krone tragen und bekommt einen besonderen Geburtstagsstuhl mit Kronenhusse. Das Kind steht an diesem Tag besonders im Mittelpunkt. Es werden Geburtstagslieder im Morgenkreis gesungen und das Kind erzählt wenn es mag etwas Schönes, was es an dem Morgen schon erlebt hat oder am Tag noch erleben wird.

Spielplatztermine: Vor der Eingewöhnung ca. ab Juni planen die Bezugsbetreuer Spielplatztermine mit den Eltern um sich schon vorab kennenzulernen. An einem Tag kommt immer nur eine Familie zum Spielplatz.

Kennenlernnachmittag: Dieser findet etwa im September je nach Wetterlage innen oder außen statt. An diesem Nachmittag lernen sich alle Eltern untereinander kennen.

Vorweihnachtsfeier: Im Dezember laden wir zur Vorweihnachtszeit alle Eltern zum gemütlichen Beisammensein ein.

Ostern: Das Osterfest feiern wir mit den Kindern am Gründonnerstag. Wir gestalten dazu ein besonderes Osterfrühstück

St. Martin / Lichterfest: Schon eine Zeit davor beginnen wir, mit den Kindern Laternen zu basteln. Zum Fest sind alle Eltern, Großeltern oder ähnlich herzlich zu unserem kleinen Umzug eingeladen. Wir gehen durch die Otto-Hahn-Siedlung und singen dazu Lieder. Anschließend versammeln wir uns auf unseren Vorplatz um dort gemeinsam ein Abschlusslied zu singen. Zum Abschied verteilen wir für die Kinder Weckmänner.

Karneval: Ab Altweiber bis Veilchendienstag dürfen die Kinder kostümiert kommen. Wir bitten die Eltern keine Schminke zu verwenden, da diese auf andere Kinder beängstigend wirken kann. Polster, Spielzeuge und Betten können ebenfalls dadurch beschmutzt werden. Die Betreuer achten darauf keine Kostüme zu tragen, in denen die Kinder sie nicht wieder erkennen und beängstigend wirken. Dieses gilt ebenfalls für Schminke. 


Übergang von Tagespflege in die Kita

Den wichtigen Prozess des Übergangs sowie der spannende und bevorstehende Lebensabschnitt nehmen wir im Betreuungsalltag mit auf. Wir thematisieren es mit den Kindern und bieten Bilderbuchbetrachtungen zu dem Thema an.

Da sich zwei Kitas in unmittelbarer Nachbarschaft befinden, sind diese beiden oft gewünschte Kitas von den Eltern. Oft gehen wir dort entlang mit den Kindern auf dem Weg zum Spielplatz spazieren. Da wir vorab wissen, welche Kinder in welche Kita gehen, kommunizieren wir mit unseren Kindern, wer bald diese Kita besucht und wie spannend das Außengelände aussieht. Das weckt bei den Kindern eine gewisse Vorfreude.

Den Abschiedstag planen wir am letzten Betreuungstag vor unserer Sommerschließzeit, zu dem alle Eltern eingeladen werden. 

Wir empfehlen den Eltern eine Abschiedsphase am Ende der Betreuung mit einzuplanen von ca. zwei Wochen in der das Kind Tag für Tag stundenreduzierter kommt. Somit hat das Kind die Möglichkeit sich schrittweise und nicht abrupt von der gewohnten Betreuung zu lösen.


Zusammenarbeit mit den Eltern – Erziehungspartnerschaft mit den Eltern

Die Zusammenarbeit zwischen Familie und uns als Tagespflegepersonen ist für das Wohlbefinden und die gesamte Entwicklung aller Beteiligten besonders wichtig. Dazu gehören natürlich auch Absprachen und Beratung.
Die Trennungsängste, die in der ersten Zeit entstehen können, können bei Kindern sowie bei den Eltern auftauchen. 
Besonders dabei ist es uns wichtig, die Probleme, Sorgen und Fragen der Eltern sehr ernst zu nehmen und sie zu unterstützen. 
Es besteht jederzeit die Möglichkeit, persönliche Interessen der Eltern bezüglich der Entwicklung oder spezielle Entwicklungsziele der Kinder in einem Gespräch z.B. Tür- und Angelgespräche mit den Betreuern zu besprechen.
Darüber hinaus bieten wir den Eltern an, bei Bedarf mit uns einen Gesprächstermin zu vereinbaren, indem wir ausführlich den aktuellen Entwicklungsstand des Kindes besprechen können.
Eine offene und vertrauensvolle Haltung der Eltern uns gegenüber wäre sehr wünschenswert. Dies erleichtert uns die Arbeit mit ihren Liebsten ungemein.
Private Probleme, z.B. anstehende Trennung der Eltern, Streit, körperliche und seelische Erkrankungen oder Tod innerhalb der Familie sind nicht immer leicht anzusprechen, würden uns aber die Möglichkeit geben, in dieser sensiblen Phase des Kindes sein evtl. verändertes Verhalten besser zu verstehen. 
Selbstverständlich spielt auch die Schweigepflicht besonders hier wieder eine wichtige Rolle.

Während der Bringzeit ist immer kurz Zeit für ein Tür- und Angelgespräch, indem wir wichtige Absprachen treffen, Fragen klären oder einfach ein paar nette Worte wechseln.

Die Erwartungen und Fragen die Eltern an die Betreuer haben und die Raum haben sollten:

  • Haben Sie Erfahrung?
  • Gehen Sie liebevoll mit meinem Kind um?
  • Haben Sie eigene Kinder?
  • Haben Sie Zeit und Verständnis für mein Kind?
  • Haben Sie Verständnis für mich?

Die Erwartungen und Fragen der Betreuer an die Eltern haben und die Raum haben sollten:

  • Können sie loslassen?
  • Vertrauen Sie mir?
  • Wie viel Zeit bringen Sie mit?
  • Schätzen Sie meine Arbeit?
  • Wissen Sie was ich warum tue?
  • Wie ist die Beziehung zu Ihrem Kind?
  • Was ist Ihnen wichtig?


Krankheit des Kindes

Arztbesuche und Erkrankungen des Tageskindes.

Ist das Kind krank, müssen die Eltern die Betreuung des Kindes übernehmen. Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und sonstige Arztbesuche sind grundsätzlich Aufgabe der Sorgeberechtigten. Der Betreuer soll von den ärztlichen Untersuchungsergebnissen unterrichtet werden, soweit sie die Betreuung betreffen.

In Notfällen ist der Betreuer verpflichtet, für ärztliche Hilfe zu sorgen. Sie informiert die Sorgeberechtigten umgehend. Die Eltern händigen dem Betreuer eine Notfallvollmacht, eine Kopie der Versichertenkarte und des Impfpasses aus.

Bei Erkrankung des Kindes benachrichtigen die Sorgeberechtigten umgehend den Betreuer. Hat der Betreuer Kenntnis von einer ansteckenden Krankheit bei einem der Kinder, verpflichtet er sich, alle Eltern über die Infowand zu informieren.

Ein Attest bestätigt die Ansteckungsfreiheit. Diese bedeutet nicht gleichzeitig ein Recht auf Betreuung. Kurz nach einer Erkrankung kommt es oft vor, dass es den Kinder zuhause schon deutlich besser geht und die Eltern entscheiden, dass Kind in die Betreuung zu bringen. Es kann durchaus sein, dass das Kind, den Betreuungsalltag noch nicht schafft und wieder Symptome aufweist, welche in der häuslichen Umgebung schnell wieder in den Hintergrund treten. In diesen Fällen brauchen Kinder noch ein paar Tage um wieder mit Freude in die Betreuung zu kommen. Eine 1:1 Betreuung ist zum kurzzeitigen Trösten, kuscheln immer möglich, kann aber nicht über den ganzen Betreuungstag geleistet werden, da ein weiterer Betreuer nicht den Rest der Gruppe allein betreuen kann. Hier steht das Gesamtwohl der Gruppe im Vordergrund!

Nicht nur fiebrige Luftwegeinfekte oder Magen-/Darminfekte führen dazu, dass ihr Kind nicht in die Tagespflege darf, sondern auch wenn sich das Kind sehr unwohl fühlt und stark erkältet ist. Wir entscheiden nach Beobachtung des Kindes, ob das Kind bis zum Ende des Tages betreut werden kann oder abgeholt werden muss. Der respektvolle Umgang mit dieser Entscheidung ist obligatorisch.

Kinder die beim Mittagsschlaf oder nach Beobachtung der Eltern nachts stark husten, schlecht oder gar nicht aus diesem Grund einschlafen können und dadurch die anderen Kinder wachhalten, wecken und anstecken, müssen vor dem Mittagsschlaf abgeholt werden.

Abweichungen von vertraglichen Regelungen zum Umgang mit Krankheiten in der Großtagespflege können vom Hopp la Hopp Betreiber, Jugendamt oder Ministerium aufgrund veränderter Lage z.B. Epidemien, Pandemien etc. kurzfristig gelten.

Im Falle dass das Kind krank ist, bitten wir die Eltern uns so schnell wie möglich und bis spätestens bis 8.45 Uhr morgens zu informieren.


Vertretung der Betreuungspersonen

Bei Krankheit, Urlaub, Fortbildung, Pausenzeit oder mittelbarer Bildungsarbeit  der zugeordneten Betreuungsperson übernehmen weitere Tagespflegepersonen, priorisierend der eigenen Gruppe, die Betreuung ihres Kindes. Alle sind qualifizierte Tagespflegepersonen mit gültiger Pflegeerlaubnis. Es dürfen jedoch in Tagespflege nicht mehr als fünf Kinder von einer Tagespflegeperson gleichzeitig betreut werden.

Eine Vertretung durch Betreuer mit zugeordneten Kindern der anderen Großtagespflege von Hopp la Hopp, ist vom Jugendamt nicht erlaubt.

Vertretungskräfte haben keine Kinder zugeordnet.

Ist keine Vertretung nötig, sind sie ergänzend tätig.

Ist durch Ausfall der Vertretungskräfte die Betreuung ebenfalls nicht möglich, ist die Tagespflegeperson bzw. die Betreiberin verpflichtet, die Sorgeberechtigten umgehend über die Erkrankung und den Betreuungsausfall zu informieren.

Sie sind als Ergänzungs- und Vertretungskraft bei unserem Fachverband die Diakonie gemeldet und haben die Qualifizierung zur Tagespflegeperson absolviert.


Unsere Rolle als Tagespflegeperson

Nachdem uns die Eltern ihr Vertrauen geschenkt und ihr Kind in unserer Betreuung geben haben, sind wir nach einer erfolgreichen Eingewöhnung ab diesem Moment für ihr Kind eine vertraute Bezugsperson und stets ein Ansprechpartner und sicherer Hafen.

Uns ist es sehr wichtig jedes einzelne Kind wert zu schätzen und in den Prozessen der Entwicklung zu fördern und vor allem zu begleiten.

Unsere Rolle ist es ebenfalls, individuelle Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und auf diese einzugehen

Diese sensible Phase der ersten drei Jahre, in der die Basis entsteht, möchten wir alle Kinder liebevoll, emphatisch und mit viel Wärme betreuen.

Wir wollen für die Kinder stets eine Vorbildfunktion sein.

Unserer Verantwortungs- und Fürsorgepflicht sind wir uns stets bewusst und überprüfen regelmäßig die Antworten der Fragen, die die Kinder an uns haben, auch wenn sie diese ggf. noch nicht kommunizieren können.

Fragen Kind – Betreuer:

  • Werde ich wieder abgeholt?
  • Bin ich bei dir sicher?
  • Werde ich versorgt?
  • Kann ich spielen?
  • Kann ich so sein, wie ich bin?
  • Darf ich öfter kommen?
  • Hast du mich genauso lieb wie die anderen?

Fragen Betreuer – Kind

  • Bin ich für dich die richtige Bezugsperson?
  • Verstehst du mich?
  • Bekommst du alles was du brauchst?


Partizipation – Sicherung der Rechte der Kinder

In allen Bereichen unseres Alltages nehmen wir die Rechte jedes Kindes ernst und als selbstverständlich an. Kinder entscheiden bei uns mit!

Unabhängig vom Altern und des Entwicklungsstandes kann jedes Kind in verschiedenen Formen mitwirken. Bei Kindern deren Sprache aufgrund des Alters oder einer Behinderung nicht vorhanden oder ausgeprägt ist, achten wir besonders auf nonverbale Kommunikation und können so mit dem Kind eine wertschätzende Kommunikation führen.

Bei uns entscheiden die Kinder:

  • die Liederauswahl im Morgenkreis
  • was und wie lange sie in der Zeit des Freispiels spielen
  • was und mit welchen Materialien sie kreativ sind
  • wann sie sich bewegen möchten auch auf dem Wickeltisch
  • was sie essen möchten und was nicht
  • wann sie schlafen möchten etc.

Alle Spielmaterialien sind gut sichtbar. Die Kinder können sich die Materialien selber nehmen.

Wir beziehen die Kinder in den Alltag mit ein. Eine altersgerechte Beteiligung bei anstehenden Themen und Entscheidungen ist uns wichtig.

Wir fragen die Kinder nach ihren Meinungen und halten uns zurück, zu schnell Entscheidungen und Lösungen vorzugeben.


Maßnahmen der Qualitätsentwicklung und -sicherung

Alle Mitarbeiter besuchen regelmäßig im Jahr Fortbildungen zu pädagogischen Themen.

Wir möchten die Anforderungen unserer Arbeit regelmäßig überprüfen, uns stets weiterbilden, pädagogische Themen aus dem Alltag mit den Kindern und Organisatorisches besprechen.

Morgens bevor die ersten Kinder eintreffen, bespricht das Team der eigenen Gruppe kurz den Tag oder ggf. Ereignisse vom Vortag.

Teambesprechungen „kleines Team“ der eigenen Gruppe finden regelmäßig, spätestens alle zwei Wochen statt.

Teambesprechungen „großes Team-kurz“ gruppenübergreifend findet alle zwei Monate von 12.00 Uhr -16.00 Uhr statt.

Teambesprechungen „großes Team-lang“ gruppenübergreifend findet zwei Mal im Jahr von 7.30 Uhr -16.00 Uhr statt.


Schweigepflicht und Datenschutz

Als Tagespflegeperson unterliegen wir der Schweigepflicht sowie auch dem Datenschutzgesetz. Aufgrund des besonderen Näheverhältnisses im Rahmen der Tagespflege kommt es zwangsläufig zu Einblicken der Tagespflegeperson in die private und familiäre Situation des Kindes und seiner Eltern wie auch umgekehrt. Zu berücksichtigen hierbei ist, dass gemäß Art. 6 Abs. 1 GG die Familie besonders geschützt ist. Zudem trägt das Grundgesetz mit zahlreichen Regelungen dem Schutz der Privatsphäre Rechnung.

Sämtliche Fotos, Dokumentationen und Unterlagen werden von uns an einem sicheren Ort aufbewahrt. Fotos in den Räumlichkeiten werden nur nach vertraglichem Einverständnis der Erziehungsberechtigten veröffentlicht.

Die Vertragsparteien verpflichten sich, über alle Angelegenheiten, die den persönlichen Lebensbereich des jeweiligen anderen betreffen, Stillschweigen zu bewahren. Dies gilt auch für die Zeiten nach Beendigung des Pflegeverhältnisses.

Die Sorgeberechtigten erklären sich einverstanden, dass zur Unterstützung der pädagogischen Arbeit Beobachtungs- und Dokumentationsinstrumente eingesetzt werden. Sie dienen vor allem als Grundlage für Gespräche zwischen den Personensorgeberechtigten und der Tagespflegeperson, sowie bei Bedarf dem Austausch mit der Fachberatung. Die Personensorgeberechtigen erklären sich damit einverstanden, dass Informationen, die die Förderung des Kindes in der Kindertagespflege betreffen, zum Zweck der Begleitung durch die Fachberatung miteinander ausgetauscht werden können.


Sonstiges

Die vorliegende Niederschrift wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt durch Katrin Kommelter. Stand der Niederschrift ist April 2023. Die Niederschrift unterliegt grundsätzlich gesetzlicher Änderungen. Pädagogische Grundsätze wie z.B. von Emmi Pikler sind sinngemäß übernommen. Im Text wurde jeweils auf deren Herkunft hingewiesen.